Wagener 1978 — Hitler aus nächster Nähe
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KLAPPENTEXT
Im Sommer 1929 erhielt ein ehemaliger Generalstabsoffizier des Ersten Weltkriegs unerwartet eine Einladung zum Reichsparteitag der N.S.D.A.P. Obwohl nicht Parteimitglied, wurde er in Nürnberg als Ehrengast empfangen und von Adolf Hitler persönlich aufgefordert, Stabschef der S.A. zu werden. Er sagte zu und gab eine sichere Stellung in der Wirtschaft auf, um sich der Hitler-Bewegung anzuschließen. Während der nächsten drei Jahre gehörte er zur engen Gefolgschaft Hitlers in der Reichsleitung der Partei, zuerst als Stabschef, später als Leiter der Wirtschaftspolitischen Abteilung. Nach der Machtergreifung wurde er Reichskommissar für die Wirtschaft, fiel jedoch schon im Juni 1933 bei Hitler in Ungnade und verlor seine hohen Staats- und Parteiämter, so dass er von der politischen Bühne verschwand und rasch in Vergessenheit geriet. Im Zweiten Weltkrieg nochmals Offizier, kam er 1945 als Generalmajor in englische Kriegsgefangenschaft, wo er - immer noch ein gläubiger Hitler-Verehrer - umfangreiche, detaillierte Aufzeichnungen über seine Erfahrungen in der Umgebung Hitlers niederschrieb. In diesem Band erscheint zum ersten Mal ein Teil dieser aufschlussreichen Aufzeichnungen, ausgewählt und herausgegeben von Henry A. Turner, Jr., Vorsitzender des Fachbereichs Geschichte an der Yale University/USA. Die Aufzeichnungen in diesem Band bieten nicht nur die spannende Darstellung der Erlebnisse eines damals prominenten Nationalsozialisten, sie bilden zugleich eine einzigartige Informationsquelle über Adolf Hitler. Als Zeuge der Ausführungen des zukünftigen Diktators über seine politischen Pläne lässt sich der Verfasser nur mit Hermann Rauschning vergleichen, dessen Buch ›Gespräche mit Hitler‹ bisher als die Hauptquelle über jenen Abschnitt aus dem Leben des ›Führers‹ gegolten hat. Während aber Rauschning Hitler nur ungefähr ein Dutzend Mal traf, meist in größeren Kreisen, war der Verfasser dieser Aufzeichnungen hundertemal mit ihm zusammen, häufig unter vier Augen. Sein Amtssitz lag in Hitlers Münchener Hauptquartier, dem ›Braunen Haus‹, und er hatte direkten Zugang zum ›Führer‹. Er begleitete ihn häufig auf Reisen durch Deutschland, wobei er bis spät in die Nacht sein Gesprächspartner war. Er organisierte eine Reihe von streng geheimen Besprechungen, an denen Hitler selbst teilnahm, über die Wirtschaftspolitik einer zukünftigen nationalsozialistischen Regierung.
Neben dem Politiker tritt auch der Mensch Hitler in diesem Band in Erscheinung. Die Aufzeichnungen geben seine Ansichten über eine Unzahl von Themen wieder, zu denen er sich in weitschweifigen Unterhaltungen im Beisein des Verfassers äußerte, über Gott und Religion, Rassen und Nationen, Architektur und Kunst, Ehe und Familie, Schule und Erziehung. Der Verfasser berichtet auch über Hitlers Einstellung zu den Frauen, die damals in seinem Leben eine Rolle spielten, sowie über seinen Gebrauch von Drogen und Aufputschmitteln und über die Umstände seiner Bekehrung zum Vegetariertum. In einem besonders enthüllenden Abschnitt gibt er Hitlers eigene Analyse seiner Denkprozesse wieder. Diese Aufzeichnungen geben somit ganz neue Einblicke in die immer noch rätselhafte Persönlichkeit Adolf Hitlers.
Der Band ist jedoch nicht nur aufschlussreich über Hitler. Der Verfasser erzählt zudem viele bisher unbekannte Einzelheiten des Auf- und Ausbaus der N.S.D.A.P. und S.A. während jener Schlüsseljahre vor der Machtergreifung, verbunden mit eindringlichen Porträts von Männern aus Hitlers Umgebung, wie Feder, Funk, Göring, Goebbels, Himmler, Pfeffer von Salomon und Gregor Straßer, die neues Licht auf die Führungsschicht der Partei werfen. Eine unerlässliche Fundgrube an Informationen über die Geschichte der N.S.D.A.P. am Vorabend des ›Dritten Reiches‹.
Anmerkung: ›Gespräche mit Hitler‹ ist ein von Hermann Rauschning verfasstes Buch, das Gespräche des Autors mit Adolf Hitler in den Jahren 1932-1934 dokumentieren sollte. Es erschien 1939 zum ersten Mal in Frankreich unter dem Titel Hitler m'a dit (etwa: Was Hitler mir sagte, wörtlich: „Hitler hat mir gesagt"). Nachdem bereits einige Historiker die Authentizität der Gespräche anzweifelten, wurde seit 1984 die fehlende Authentizität einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Die Hitler-Zitate des Buches werden daher als nicht zitierfähig oder gar als Fälschung angesehen. (Wikipedia)
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